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Korm plastic
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REVIEWS
Dada-Pop
Die Waschzwangmama kann so schšn sein
Ein seltsamer Hamburger und drei verrŸckte HollŠnder machen eine Platte: das kann spa§ig werden. Felix Kubin und Coolhaven kochen im Brombron-Kochstudio lecker ãSuppe fŸr die Nacht”. Aber Vorsicht: Das ist nichts fŸr schwache MŠgen
Von Michael Wolf
Die HollŠnder haben ein HŠndchen fŸr Kooperationen. Zumindest hollŠndische Plattenlabels. Ein prominentes Beispiel ist die ãIn the Fishtank”-Reihe des niederlŠndischen Independent-Vertriebs konkurrent, die stets zwei Rockbands zusammen ins Studio bringt, um zu sehen, was passiert. Nach dem gleichen Prinzip, aber elektronischer funktioniert das ãBrombron”-Projekt, das, ursprŸnglich von Staalplaat initiiert, inzwischen bei Korm Plastics erscheint. Und hier ist also die Ausgabe Nummer elf: Felix Knoth, der als Felix Kubin hierzulande fŸr seinen avantgardistischen Konzept-Elektropop geliebt und gefŸrchtet wird, trifft auf das hollŠndische Trio Coolhaven, von dessen experimentellen Soundschnipseleien hierzulande wohl die wenigsten je zuvor gehšrt haben. Von der Begegnung profitieren erkennbar beide Seiten. Der wuselige Wahnsinn von Coolhaven verleiht dem zuweilen etwas sterilen Output des Hanseaten ganz neuen Pep, wŠhrend Kubins konzeptuelle Klarheit den erratischen Irrwitz der HollŠnder in konsumierbarere Bahnen lenkt. Nicht alles, was dabei rauskommt, ist brillant. Aber manches schon. Dann formieren sich analoge Bleeps und Clonks und digitaler Klangschrott, knacksende Jahrmarktmusik-Samples und hektische Gabba-Rave-Attacken mit Ÿberaus skurrilen Vocals zu wunderbar nostalgischen Schlager-Nummern wie ãThere is a Garden”, zu dŸster-trashigen Industrial-Popsongs wie ãWaschzwangmama” oder zu vergnŸgt schizoiden EBM-Krachern wie ãNotbremse”. Wer einen Hang zu elektronischen Pop-Verschrobenheiten wie etwa denen der Residents hat, wird dieser Platte einiges abgewinnen kšnnen.
Felix Kubin & Coolhaven, ãSuppe fŸr die Nacht” (Korm Plastics / Target).